Tanzdanubia 2021 – Gemeinsam unter freiem Himmel tanzen!
Im Rahmen des ersten Communitytanz Projekts „Tanzdanubia“, konnte man im Verlauf der letzten Augustwoche des Jahres 2021 in der Donaustadt, öfters ein und der selben Gruppe beim Tanzen zusehen oder selbst mitpartizipieren. Das Tanzexperiment brachte Kindern, Tänzer, zufälligen Passantinnen und alle neugierigen Nasen in zufällige Gruppen zusammen. Mit Hilfe von professionellen Choreografen und Choreografinnen, wurden zeitgenössische Kurzperformances erarbeiten, welche zum Schluss der intensiven Probewoche vor Publikum gezeigt werden konnten. Förderung erhielt dieses Community Tanzprojekt vom Bezirk Donausstadt, der Abteilungen „Donaustadt Kultur“, und der „Seestadt Aspern“. In Kooperation mit dem „Unify-Kulturverein“ und „Move2Rise“ konnte das Projekt umgesetzt werden.
Was Tanzdanubia zu einem ganz besonderem Projekt macht, ist, dass Jeder und Jede, unabhängig von tänzerischer Erfahrung, willkommen war sich dem Experiment anzuschließen. Da die Trainings an der U2 Station – Seestadt, unter freiem Himmel stattfanden und die laut spielende Musik, sowohl als auch, die dazu tanzenden Menschen, ein „Eyecatcher“ waren, wurde das Interesse aller Vorbeigehenden geweckt. Wer spontane Lust bekam mitzumachen, schloss sich der Truppe einfach an. So kamen schlussendlich, von Jung bis Alt, bunt-durchmischt, drei Gruppen zustande.
Die erste davon, die Teens Gruppe mit Tänzer und Tänzerinnen im Alter von 10-15 Jahren, betreut durch Barbara Jurcsa und Agnes Smazinka.
Die zweite, eine Youth Gruppe mit Performern im Alter von 16-25 Jahren, wurde von Lukasz Czapski gemeinsam mit Agnes Smazinka geleitet.
Die dritte, die Gruppe der Erwachsenen für alle Tanzseelen ab 26-100 und älter, wurde von Bianca Anne Braunesberger und Agnes Smazinka betreut.
Die Idee ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, kam ebenfalls von Agnes Smazinka. Projektkonzeption, Gestaltung, Organisation lagen auf ihren Schultern. Der künstlerische Prozess und das Ziel dahinter ergab sich im Laufe der Probenzeit gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit dem Choreografen-Team.
Zum ersten Treffen waren alle gespannt, denn es blieb noch geheim gehalten wohin die Teilnehmenden geführt werden. Die Choreographen hatten für ihre jeweilige Gruppe im Voraus Konzepte, auf verschiedene gesellschaftliche Themen, erarbeitet und auch Tanzsequenzen vorbereitet, welche über die Trainingswoche einstudiert wurden. Da aber zum Zeitpunkt der Organisation noch nicht feststand wie viele Tänzer und Tänzerinnen zusammenkommen würden, waren viele Wege noch offen.
Die Open Air Trainings waren alle wie gefolgt aufgebaut. Man begann täglich mit einem gemeinsamen Aufwärmen und Lockerungsübungen. Diese hatte neben den klassischen Hampelmännern und Dehnungen, viele improvisations Übungen, sowie Partnering Aufgaben und spielten mit der Wahrnehmung des öffentlichen Raums. Nicht umsonst hebe ich den öffentlichen Raum hervor, denn dieser konnte vieles bieten und wurde schlussendlich auch ein Hauptakteur bei den Performances.
Die Teens Gruppe tanzte gleich am Seewasser. Voll von Rampen und Hügel wurde der Skateerpark, unweit vom Wasser, als Bühne genutzt und die Besonderheiten des Geländes für das Stück genutzt.
Die Youth Gruppe, hingegen probte und führte ihr Stück nicht weit vom U-Bahn Eingang auf. Am Wangari-Maathai-Platz fand zur selben Zeit eine Ausstellung mit diversen Fachwerk Konstruktionen statt, diese Gerüste haben sich unserer Tänzerinnen zum Schauplatz gemacht.
Die Erwachsenen Gruppe dagegen traf sich und tanzte gleich direkt unter der U-Bahn Station unter den erhobenen Gleislinien. Dort kamen flutweise Zuschauer vorbei, sodass unsere fleißigen Adults nicht übersehen werden konnten. Dabei experiemtierten wir hier von der besonderen Akustik des Raums.
Die drei Gruppen probten zu versetzten Zeiten. Zum späten Nachmittag kamen unsere jüngsten Bewegungsfreudigen zusammen. Die Youth Gruppe traf sich immer kurz nachdem die Teens Gruppe bereits fertig war und sich auf den Heimweg machen konnte. Zu der Zeit schienen täglich noch die letzten Sonnenstahlen des Spätsommers. Die musste man genießen, denn mit Anbruch der Dunkelheit bekam man die herbe Herbstkälte zu spüren. Von Tag zu Tag wurde es immer kälter und unsere Teilnehmer der Adult Gruppe bekam mit jedem weiteren Tag, nicht nur weitere Teile der Choreografie mit, sondern täglich wurde auch um ein weiteres Kleidungsstück erweitert, um optimal die Proben durchzuhalten. Was beim Probetraining noch mit Gelsenspray und abdeckenden Kleidungsstücken begann, endete mit warmen Jacken, Schal und Haube – so schnell kann es in nur zwei Wochen gehen in Wien.
Nach einer effektiven Trainingswoche waren die Performances bereit dem Publikum gezeigt zu werden. Am Tag der „Tanzdanubia“ Aufführung wurden die erarbeiteten Stücke jeweils doppelt aufgeführt. Die Premiere konnte man an jenem Sonntag den 29. August. 2021 um 11 Uhr sehen. Gemeinsam mit den Tänzerinnen und Performern wanderte das Publikum von einer Location zur nächsten. Eröffnet hat die Teens Gruppe, gefolgt von der Youth und abschließend mit der Adults Gruppe. In nur einer Woche, hat jede der Gruppen, es geschafft ein kurzes Stück zwischen 15-25 Minuten vorzubereiten und das sollte bestaunt werden, denn die meisten Teilnehmenden waren keine professionellen Tänzer und Tänzerinnen, fanden aber ihre Freude dran und teilt diese dem Publikum mit. Darauf sind wir sehr stolz!
Nach dem ersten Durchlauf konnten sich alle Teilnehmer, Familie und Freunde gemeinsam in der „Fabrik“ – ein provisorisches Seestadt Kunstort – zurückziehen. Dort konnten alle die Seele baumeln lassen und wurden durch Snacks und einem tollen Catering von der „Soulkitchen“ verköstigt. Nachdem sich alle satt gegessen hatten, musste erst eine kurze Verdauungspause eingelegt werden bevor man sich wieder Bewegen konnte. Doch lang konnte keiner so richtig sitzen bleiben, denn es wurde sogar in der Pause in einer Ecke Ballett trainiert und in der anderen Ecke eine Runde Salsa, Jive und noch viel mehr miteinander getanzt. Kurz vor der zweiten Performance um 17:00 kamen dann wieder alle zusammen um ein paar Bewegungsspiele und Aufgaben zu lösen, damit alle wieder fit und frisch für den zweiten Durchgang waren.
Tosender Applaus und Erleichterung stellte sich nach einer gelungenen zweiten Performance ein und bis heute gilt dieses „Tanzdanubia“-Projekte für viele als eine der schönsten Erfahrungen in ihrem Leben, dafür sagen wir Danke and alljene die so fleißig geprobt haben, im Hintergrund organisiert und geholfen haben und dem Publikum das so zahlreich unser Community-Tanzprojekt unterstützt und angefeuert hat.
Damit freuen wir uns auf eine weitere Ausgabe von „Tanzdanubia“ – vielleicht schon im Sommer 2023 – und möchten die Danksagung hier vervollständigen.
Autorin: Varvara Kalupina 2022
Danke von Agnes Smazinka an:
Die Sponsoren:
Donaustadt Kultur (Christian Stromberg & Ernst Nevrivy)
Seestadt Aspern (Wien 3420 Aspern Development AG Cornelia Bredt)
Aspern Bühne & Fabrik Team
Organisation:
Ulrike Ressel, Katharina Arbeitgeber, Jana Sunjevic
Choreographen-Team:
Bianca Anne Braunesberger, Barbara Jurcsa, Lukasz Czapski
Media-Team:
Harald Lachner (Foto)
Bruno Rios (Kamera & Schnitt)
Alex Gruber (Kamera)
Den wunderbaren Tänzerinnen und Tänzern der Teens, Youth und Adults Gruppen und auch Danke an unser tollen Publikum vor Ort!